Stadtplanung als interdisziplinäre Disziplin. Eine Bestandsaufnahme des Alltags von Planerinnen und Planern in deutschen Mittelstädten
Frank Othengrafen, Meike Levin-Keitel und Dominique Charlotte Breier
Ziel des vorliegenden Artikels ist es, die alltägliche Praxis von Stadtplanerinnen und -planern in Mittelstädten zu reflektieren, um den »Kern« von Stadtplanung zu identifizieren. Dabei zeigen die empirischen Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Planerinnen und Planern in Mittelstädten, dass die inhaltlichen Schwerpunkte stadtplanerischer Tätigkeiten in der Bauleitplanung, der Wohnungsversorgung und der integrierten Stadtentwicklung liegen. Darüber hinaus kristallisiert sich die Gemeinwohlorientierung der in Mittelstädten beschäftigten Planerinnen und Planer – in einer Vielzahl von Handlungsfeldern, der Ausdifferenzierung der Aufgaben und trotz einer Einschränkung (finanzieller) kommunaler Handlungsspielräume – nach wie vor als zentraler »Kern« von Stadtplanung heraus. Der Berufsalltag wird des Weiteren auch immer stärker durch interdisziplinäre Arbeitsweisen bestimmt. Allerdings ist die ausgeprägte Interdisziplinarität gleichzeitig auch die größte Schwäche von Stadtplanung, da die Vielzahl an Ansätzen, Wissensformen und Methoden dazu führt, dass Stadtplanung ein Alleinstellungsmerkmal fehlt.
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